Sonntag, 3. Mai: „Ich habe gut geschlafen, bin aufgewacht, habe gelächelt, bin aufgestanden und habe mein Buch bis zur Seite 25 gelesen. Mein Großvater ist tot, ich habe eine Wunde im Rücken, meine Haut ist weg, meine Schwester hat Verletzungen am Kopf und Mama hat kein Fleisch mehr im Arm und ein Loch im Bein.“
Das schrieb der achtjährige Jegor in sein Tagebuch im Luftschutzkeller während der russischen Belagerung seiner Heimatstadt Mariupol. Jegors Tagebuch ist nicht das einzige Zeugnis dessen, was die russische Besetzung von Teilen der Ukraine für die Menschen bedeutet.
Die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission zur Ukraine, beauftragt vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen, hat ihren zweiten Bericht vorgelegt. Er umfasst systematische russische Kriegsverbrechen, Verstöße gegen die internationalen Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht in der Ukraine. Insgesamt 26 mal war die Untersuchungskommission in der Ukraine und hat dort 1.411 Zeug*innen befragt – man muss sagen: Überlebende.
Sie stellt fest: Das systematische Bombardieren und Zerstören von zivilen Einrichtungen, von Wohnhäusern, von Wasserleitungen, Strommasten, Gaskraftwerken, von Weltkulturerbe, von Krankenhäusern und Geburtskliniken durch Russland. Ihre Beweise umfassen das vorsätzliche Töten und Exekutieren von Zivilist*innen. Die gezielte Folter mit Elektroschocks, Schlägen, Scheinhinrichtungen und Vergewaltigungen von Kriegsgefangenen. Den Raub von Kulturgut. Die systematische Vergewaltigung von Frauen im Alter von 15 bis 83 Jahren. Und die massenhafte Entführung ukrainischer Kinder in von Russland besetzte Gebiete oder in die russische Föderation.
Heute vor 10 Jahren hat Wladimir Putin die Krim annektiert. Wer glaubt, diesen Konflikt einfrieren zu können, der sollte in die Geschichte schauen. Diese Berichte der vergewaltigten Frauen lesen von der ersten bis zur letzten Seite. Und einen Blick in das Tagebuch des kleinen Jegors werfen.
Mehr dazu in der Story.
📷 Bilder von Jegors Tagebuch: mit freundlicher Genehmigung der Familie Sosnovskyj. …
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