Nach Paris ist es jetzt an der Zeit, dass die Bundesregierung wirklich handelt. Wenn wir uns die Klima-Uhr anschauen, dann sehen wir, es wird langsam kritisch. Bereits ab heute hätten wir das CO2-Budget aufgebraucht, das uns noch zur Verfügung steht im Jahr 2050.
Die Weltgemeinschaft und damit auch die Bundesregierung hat sich in Paris dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu halten und bis zur Mitte des Jahrhunderts die CO2-Emissionen in den Industriestaaten auf nahezu Null zu fahren. Das bedeutet für Deutschland, wir dürfen jährlich ab dem Jahr 2050 nur noch 62 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland ausstoßen. Heute ist der Tag im Jahr 2016, wo wir schon 62 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen haben. Das machen wir hier auf der Klima-Uhr deutlich.
Und deswegen appellieren wir jetzt zu Beginn dieses Jahres nochmals an die Bundesregierung: Klimaschutz ohne Wenn und Aber. Wir müssen den Kohleausstieg einleiten. Wir brauchen eine Wende in der Verkehrspolitik und in der Landwirtschaftspolitik. Sonst ist die Unterschrift unter dem Pariser Klimavertrag nichtig, weil wir eben das Versprechen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu halten, nicht einhalten werden.
Die zweite Alarmglocke werden wir dann im Herbst wahrscheinlich schrillen. Deutschland hat sich nämlich zudem verpflichtet, bis zum Jahr 2020, den CO2-Ausstoß in Deutschland auf 40 Prozent zu reduzieren gegenüber 1990. Auch das werden wir, wenn es sich so weiterentwickelt, bereits im Herbst erreichen. Das heißt, es klafft eine absolute Lücke nicht nur mit Blick auf das Jahr 2050, sondern auch mit Blick auf das deutsche Ziel im Jahr 2020. Und deswegen fordern wir die Bundesregierung auf, ihren Klimaaktionsplan jetzt ambitioniert anzugehen und nicht, wie von Frau Hendricks vorgeschlagen, hundert Prüfaufträge zu formulieren, die weit von dem Pariser Versprechen entfernt sind.
Weitere Informationen zu unserer Klima-Uhr finden Sie hier.
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