Zu der heute von Greenpeace veröffentlichten Studie „Kostenrisiken für die Gesellschaft durch den deutschen Braunkohletagebau“ sage ich als Sprecherin für Klimapolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bundestag: Die Studie zeigt, dass die derzeit als so kostengünstig gepriesene Braunkohle enorme Folgekosten hat und diese nur zu kleinem Teil verursachergerecht getragen werden. So stellt Greenpeace eindrücklich die psychosozialen Kosten von Umsiedlung, Gesundheitskosten durch Feinstaubbelastung, die langfristigen ökologischen Kosten durch Störung des natürlichen Wasserhaushalts, den Verlust biologischer Vielfalt sowie die Degradation von Böden dar und macht zudem deutlich, welche Kosten die Langzeitrisiken durch Bergschäden und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr der Braunkohletagebau verursacht.
Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Haushaltsverhandlungen ist besonders interessant, welch hohen Anteil die öffentliche Hand tragen muss. Ich unterstütze Greenpeace in der Forderung, dass Umsiedlungs-, Gesundheits- und ökologische Folgekosten transparent dargestellt werden müssen. Denn diese erscheinen – anders als die EEG-Umlage – auf keiner Stromrechnung.
Die Studie unterstreicht, dass die Kostendebatte der vergangenen Jahre um die Transformation unserer Energieversorgung unehrlich und unredlich war. Preisen wir zudem noch die erwarteten Kosten des Klimawandels ein, muss jedem klar werden, dass der zügige Ausstieg aus der Kohle unvermeidlich ist.
Die Studie finden Sie HIER.
Bild: Klaus Dosch/PIXELIO
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