Der tragische Brückeneinsturz in Genua (Italien) zeigt noch einmal, wie wichtig ein guter Zustand und die Kontrolle von Brücken ist.
Die Grüne Bundestagsfraktion hat in den vergangenen Jahren wiederholt den Zustand der Bahn- und Straßenbrücken abgefragt.
Die Ergebnisse für Brandenburg zeigen: Mehrere Brücken an Bundesfernstraßen in Brandenburg sind in desolatem Zustand. Das ist ein Armutszeugnis der Straßenbaupolitik von Union und SPD im Bund. Bundesverkehrsminister Scheuer nimmt den Verfall der Straßeninfrastruktur in Deutschland billigend in Kauf. Statt vieler Neubauprojekte braucht es ‚Erhalt vor Neubau‘. Unsere Straßen dürfen nicht in immer schlechteren Zustand geraten, während einzelne Prestigeprojekte gebaut werden. Der Sanierungsstau in Deutschland ist über Jahre entstanden, weil der Bund die falschen Prioritäten gesetzt hat. Wir brauchen endlich eine konzertierte Aktion von Bund und Land für eine schnellere Planung und Sanierung der Brücken. Fakt ist, dass die Brücken des Bundes schneller zerbröseln als ihre Sanierung derzeit geplant wird.
In Brandenburg sind 13 Brückenbauwerke von insgesamt 1.391 Brücken im Zuge von Bundesfernstraßen in einem „ungenügenden Zustand“. Weitere 32 Brücken sind in „nicht ausreichendem Zustand“.
Weitere Infos unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/058/1805822.pdf
Der Zustand der Eisenbahnbrücken ist noch bedenklicher: Der Verfall der Eisenbahnbrücken verdeutlicht die verfehlte Verkehrspolitik der Bundesregierung. Die marode Schieneninfrastruktur geht klar auf das Konto der schwarz-roten Bundesregierung, die seit Jahren viel zu wenig gegen den Sanierungsstau unternimmt. Die Leidtragenden sind die Pendler und der Güterverkehr. Hier drohen Streckensperrungen, Umleitungen und Zugausfälle. Deutschland darf nicht länger auf Verschleiß fahren. Wir brauchen deutlich mehr Geld, um den Verfall der Schieneninfrastruktur, insbesondere in Brandenburg, aufzuhalten. Damit verlagern wir zudem mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene
Der Gesamtanteil der Eisenbahnbrücken in Brandenburg mit der schlechtesten Zustandskategorie stieg allein zwischen 2014 und 2015 von 8,1 Prozent auf 9,4 Prozent, damit ist Brandenburg bundesweit trauriges Schlusslicht. In Brandenburg sind 76 Brücken so gravierend beschädigt, dass in vielen Fällen nur noch der vollständige Abriss und Komplettneubau hilft. Zudem sind die Brücken überaltert: Knapp über 40 Prozent aller Brücken in Brandenburg sind älter als 80 Jahre (Baujahr vor 1937)
Weitere Infos unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/122/1812245.pdf
Verwandte Artikel
Kinderrechte ins Grundgesetz: Wirksame Rechte statt Symbolpolitik
Kinderrechte gehören in die Verfassung – und zwar stark. Die Pandemie hat gezeigt, dass Kinderrechte in politischen Entscheidungen zwar mit bedacht werden, aber nicht die Stellung einnehmen, die den besonderen Entwicklungsbedarfen der Kinder gerecht wird. Das muss sich dringend ändern. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung ist reine Symbolpolitik und so nicht akzeptabel. Daher haben ich gemeinsam […]
Weiterlesen
Bildungsschutzschirm für Kinder und Jugendliche
Schon vor Corona hatte unser Bildungssystem ein Gerechtigkeitsproblem. Und nun erleben Eltern, Lehrer*innen, wir alle, wie sich die Ungleichheit verschärft – mit fatalen Folgen. Studien zeigen, dass jedes fünfte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter Bildungsbenachteiligung leidet und im Homeschooling durch Bildungsangebote nur noch schwer oder gar nicht erreicht werden kann. Diese Kinder verpassen […]
Weiterlesen
Rede | Generaldebatte zum Bundeshaushalt
Build back better – das darf nicht nur der Leitspruch der Vereinten Nationen und des designierten neuen US-Präsidenten sein. Es muss endlich zum Leitspruch auch dieser Bundesregierung werden. Statt den Status quo in einem Grey Deal zu zementieren, brauchen wir auch in Deutschland einen Green Deal, einen Stufenplan und eine Perspektive, die über den Impfstoff […]
Weiterlesen
Kommentar verfassen