Unter dem Thema Spreewasser – Grundwasser – Trinkwasser habe ich am 28.10.2014 zusammen mit Gerd Weber, dem Geschäftsführer der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft GmbH, die Herausforderungen und Lösungsansätze für weiterhin gesundes und bezahlbares Trinkwasser in Frankfurt (Oder) diskutiert. Hintergrund dieses Themas sind die steigenden Sulfatwerte in der Spree, deren Ursachen der aktive Braunkohletagebau in der Lausitz und die Sanierung der Alt-Tagebaue sind und der Umstand, dass das Frankfurter Trinkwasser im Wasserwerk Briesen nicht nur aus Grundwasser, sondern auch aus Spreewasser gewonnen wird. Da weiter steigende Sulfatwerte in der Spree erwartet werden, wurden bereits mehrere technische Lösungen geprüft, um die Sulfatwerte auch zukünftig im Rahmen der Trinkwasserverordnung (250mg/l) zu halten. Alle bisher geprüften Lösungen sind sehr teuer in der Investition und in der Unterhaltung, da Sulfate nicht einfach filterbar sind. Nun gibt es belastbare Hinweise auf ausreichende Grundwasser-Vorkommen in der Nähe des Wasserwerkes, die dahin führen könnten, die zukünftige Trinkwasser-Aufbereitung für die Region umzustellen: weg vom Spreewasser, hin zu 100% Grundwasser. Bis zum Frühjahr 2015 finden weitere Untersuchungen statt, an denen sich Vattenfall und voraussichtlich auch das Land Brandenburg finanziell beteiligt.
Fakt ist eins: Es darf nicht sein, dass die FrankfurterInnen über ihre Trinkwassergebühren die Folgekosten des Braunkohleabbaus bezahlen! Wir Grünen werden die Entwicklung auch in Zukunft intensiv begleiten und uns in der Stadtverordnetenversammlung, im Landtag und im Bundestag für eine sichere Wasserversorgung für Frankfurt (Oder) und die Region einsetzen. Wir sind gegen neue Tagebaue, denn einmal mehr wird klar: die Folgekosten der Tagebaue sind in der aktuellen Energiedebatte nicht eingepreist.
Nachtrag:
Der Oderlandspiegel berichtete am 06.11. unter dem Titel „Diskussion und Information über die Trinkwasserqualität“ über die Veranstaltung.
Verwandte Artikel
Rede | Generaldebatte zum Bundeshaushalt
Build back better – das darf nicht nur der Leitspruch der Vereinten Nationen und des designierten neuen US-Präsidenten sein. Es muss endlich zum Leitspruch auch dieser Bundesregierung werden. Statt den Status quo in einem Grey Deal zu zementieren, brauchen wir auch in Deutschland einen Green Deal, einen Stufenplan und eine Perspektive, die über den Impfstoff […]
Weiterlesen
Persönliche Erklärung zum Dritten Bevölkerungsschutzgesetz
Um die zweite Welle der COVID 19-Pandemie zu brechen und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems abzuwenden, brauchen wir evidenzbasierte, erforderliche und verhältnismäßige Maßnahmen. Mit der heutigen Änderung des Infektionsschutzgesetzes wahren wir die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens, verpflichten die Bundesländer, ihre Entscheidungen über Maßnahmen zu begründen und befristen die Geltung solcher Rechtsverordnungen auf vier Wochen. Mit der Zustimmung […]
Weiterlesen
8-Punkte-Plan: Sichere Bildung in der Krise
Kinder haben unabhängig vom Einkommen der Eltern und dem Ort ihrer Schule ein Recht auf Bildung – auch in einer Pandemie. Einfach nur zu sagen ‚die Schulen müssen offen bleiben‘ reicht da nicht. Es müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass alle Kinder lernen können. Daher habe ich ein umfassendes Maßnahmenpaket „Sichere Bildung in der […]
Weiterlesen
Kommentar verfassen